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Offenburg im Schwarzwald (Places)

Juni 2023. Ich bin auf Montage in Kehl, an der Grenze zu Frankreich – gut sieben bis acht Stunden Fahrt sind das (neun Stunden mit Stau!).
Wir bohren vom Schiff aus die Spundwände im Hafen ab. Ich sondiere die Bohrlöcher und werte die Daten aus um im Anschluss, im besten Fall, eine Kampfmittelfreiheit zu erteilen.
Ich stehe also auf dem Rhein – links die Badischen Stahlwerke, rechts die Stadt Strasbourg. „Am Wochenende könnte ich ja mal rüber nach Frankreich“, denke ich mir (aufgrund der langen Heimfahrt aus Kehl bleibe ich zwei Wochen dort) und weiß aber schon genau, dass das nich passieren wird.
Frankreich gefiel mir noch nie. Ich mag die Sprache nich, Paris ist die zugemüllte Stadt der erzwungenen Liebe und Ratatouille ist keine wahre Geschichte – leider!
Noch ein Grund könnte sein, dass mein Cousin Frankreich geliebt hat. So sehr, dass er dort alleine starb (*dbm). Aber ich schweife ab.

Zwanzig Minuten von Kehl entfernt, in Offenburg, hab ich mir ’ne chillige Unterkunft gesucht. Diese muss vorher ein Tante Emma Laden gewesen sein. Diese riesige Fensterfront mit Glastür erinnerte noch daran. Auch stand das Haus genau, also wirklich genau, an der Straße – das war auf den Fotos nicht ersichtlich. Wenn Autos vorbeifuhren war es laut und wenn ich die Außenjalousien nicht schloss, konnte man mich in Boxershorts aus dem Bett hüpfen sehen. War mir egal. „Mich kennt hier eh keiner“, dachte ich. Außerdem war ich mitten im Schwarzwald, was der Hauptgrund für die Buchung war.

Ich machte mich am Freitag mittag, wir arbeiten selten Freitags und wenn, dann nur bis mittags, auf den Weg hoch in den Schwarzwald um das Cover für das neue Kerle Fornia Album zu shooten (*dbm). Die Landschaft und die kurvigen Straßen ließen mich fast vergessen, dass ich eigentlich genervt war.
Es war die Zeit in der ich kaum Lust auf’s Fotografieren hatte. Instagram Reels haben einem das Hirn mit nichtssagenden „Fotografen“ die nach Engagement betteln fritiert (*dbm).
Außerdem musste ich auch noch das Musikvideo schneiden, Promofotos bearbeiten und für meinen richtigen Job, Daten auswerten und Tagesberichte fertig machen. Und trotz aller Unlust wollte ich wenigstens ein bisschen den Ort fotografisch einfangen/dokumentieren – ich wollte nämlich eine Serie für den Blog starten die „Places“ heißt…

Mitten im Schwarzwald

Das verschob ich dann aber auf den nächsten Tag. Der Samstag kam mit grauen Wolken und heftigen Schauern um die Ecke. Wer hätte das gedacht?! Mir ist aber alles lieber als knallende Sonne, wenn ich fotografiere (außer für Schwarz und Weiß), also zog ich los.

Viel gab es nicht zu sehen. Enge Straßen, die zwischen niedlichen Häuschen hoch auf den Berg führen – einen Weinberg wie ich später bemerkte. Wein hätte ich gerne genommen, ich bekam aber nur Berg.
Hier hab ich das erste mal bemerkt, dass ich so’n fable für Scheunentore und Fachwerkhäuschen habe. Keinen Plan warum? Vielleicht ist es das Alte und die Struktur.

 

Generell hat sich meine Fotografie sehr verändert. Mir fallen mehr die kleinen Dinge ins Auge. Vorbei sind die aufgeblasenen Sonnenuntergänge mit Superweitwinkel die instant zu Likes führen. Das heißt nicht, dass ich keine mehr fotografiere. Ich sehe jetzt nur mehr anderes Zeugs.
Ein bisschen davon könnt ihr jetzt hier drunter sehen. Viel war, wie gesagt, nicht los in Offenburg. Ich traf noch eine nette Dame die mir ein bisschen was von der Umgebung erzählte und machte mich dann auf den Rückweg – ein Musikvideo zu ende bringen.

Tschu
Björn

(*dbm) steht für: dazu bald mehr.

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